Das Bauhauptgewerbe befindet sich weiter im Sommerhoch. Der Umsatz liegt um 10 %, der Auftragseingang um 5 % über dem Vorjahresniveau. Bauunternehmen wollen mehr Personal einstellen und vermehrt investieren.
Die Bauwirtschaft ist weiter im Sommerhoch und setzt damit den guten Start in das zweite Halbjahr auch im August fort. Die Betriebe des Bauhauptgewerbes mit 20 und mehr Beschäftigten meldeten im August einen Umsatzplus (im Vergleich zum Vorjahresmonat) von nominal 10,1 %. Das teilt der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in seinem Aktuellen Zahlenbild mit.
Geschäftslage wird positiv bewertet
Damit liegt der Umsatz in den ersten acht Monaten dieses Jahres um nominal 10,3 % über dem Vorjahresniveau. Entsprechend positiv bewerten die Bauunternehmen ihre Geschäftslage. 97 % der im Rahmen der Herbst-Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) befragten Bauunternehmen beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage als gut bzw. befriedigend. So viele wie noch nie. Die Unternehmen sind auch für die Zukunft optimistisch. Immerhin erwarten 93 % der Befragten für die kommenden 12 Monate eine bessere bzw. gleichbleibende Geschäftslage. Entsprechend positiv ist die Umsatzprognose des Hauptverbandes, der für 2018 weiterhin ein Plus von 5,5 % erwartet.
Auftragslage im Bauhauptgewerbe weiterhin gut
Dies ist auch auf die nach wie vor gute Auftragslage zurückzuführen. Die Bauunternehmen meldeten für August im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Orderplus von nominal 4,6 %. Für den gesamten Zeitraum von Januar bis August ergibt sich ein Anstieg von 5,6 %. Die Reichweite der Auftragsbestände lag laut ifo Institut im September bei 3,9 Monaten. Ein historisch hoher Wert. Die gute Entwicklung spiegelte sich allerdings nicht in dem vom Statistischen Bundesamt berechneten (preis-, saison- und arbeitstäglich) bereinigten Auftragseingang wider: Er lag im August um 3,2 % unter dem Vormonat. Der Rückgang ist aber weiterhin nicht Ausdruck einer Trendwende der Baukonjunktur, sondern nur Ergebnis des mittlerweile erreichten hohen Auftragsniveaus.
Personalbestand soll erweitert werden
Um die Aufträge auch in Zukunft zeitnah abarbeiten zu können, planen die Unternehmen, mehr Beschäftigte einzustellen: Immerhin gab im Rahmen der DIHK-Umfrage jeder sechste Baubetrieb an, seinen Personalbestand in den kommenden 12 Monaten aufzustocken. 78 % der Befragten wollen ihren Bestand halten und nur 6 % planen eine Einschränkung, so wenige wie noch nie. Entsprechend positiv ist die Beschäftigtenprognose des Hauptverbandes: 2018 soll die Marke von 800.000 überschritten werden, das sind 100.000 Beschäftigte mehr als zum Ende der großen Baukrise im Jahre 2006.
Erhöhung von Investitionen geplant
Neben der Aufstockung ihres Personals planen die Bauunternehmen – aufgrund der mittlerweile erreichten, vergleichsweise hohen Kapazitätsauslastung – in den kommenden 12 Monaten ihre Investitionen zu erhöhen: Immerhin gab dies jedes fünfte Unternehmen an. Demgegenüber plant nur jedes zehnte, seine Investitionen einschränken. Dabei gewinnt das Motiv der Kapazitätserweiterung zunehmend an Bedeutung: 27 % der Bauunternehmen gaben dies als Motiv für ihre Investitionen an, zu Beginn des Bauaufschwungs lag der Anteil lediglich bei 13 %.
Quelle: www.bauindustrie.de
Bildquellen
- Infografik Baukonjunktur 25102017: © Hauptverband der Deutschen Bauindustrie