Bauhauptgewerbe im November 2017: Bauindustrie legt Schlussspurt hin – Umsatz* und Auftragseingang* liegen jeweils um 11 % über dem Vorjahresniveau.
Die deutsche Bauindustrie hat im November 2017 einen Jahresendspurt hingelegt. Die Betriebe des Bauhauptgewerbes mit 20 und mehr Beschäftigten meldeten ein Umsatzplus (im Vergleich zum Vorjahresmonat) von nominal 11,3 %. Das teilt der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines Aktuellen Zahlenbildes mit.
Für die ersten elf Monate des vergangenen Jahres wird ein Anstieg von nominal 9,3 % ausgewiesen. Der Hauptverband sieht damit seine aktuelle Umsatzschätzung für die größeren Baubetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten für das Gesamtjahr 2017 von plus 7 % bestätigt.
Der Umsatz der gesamten Branche – wie zur Jahresauftakt-PK am 18. Januar verkündet – dürfte lediglich um 5 % gestiegen sein. Das ist darauf zurückzuführen, dass die Kleinbetriebe mit 1 bis 19 Beschäftigten ihren Umsatz gegenüber dem Vorjahr aufgrund von personellen Kapazitätsengpässen nicht im gleichen Maße erhöhen konnten.
Bauunternehmen beurteilten Geschäftslage unterschiedlich
Entsprechend unterschiedlich beurteilten die Bauunternehmen im Herbst vergangenen Jahres ihre Geschäftslage. Während von den kleineren Betrieben 64 % ihre aktuelle Geschäftslage als gut bewerteten, gaben dies 69 % der Betriebe mit 20 bis 199 Beschäftigten an. Bei den Großbetrieben mit mehr als 200 Beschäftigten waren es sogar 72 %. Die größeren Unternehmen waren auch für die Zukunft optimistischer. Immerhin erwarteten 95 % der Befragten für die kommenden 12 Monate eine bessere bzw. gleichbleibende Geschäftslage. Von den Kleinbetrieben gaben dies immerhin 91 % an.
Entsprechend positiv ist die Umsatzprognose des Hauptverbandes, der für 2018 für die Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten ein Plus von nominal 5 % erwartet, die gesamte Branche dürfte hingegen nur um nominal 4 % zulegen. Bei einer voraussichtlichen Preissteigerung von 3,5 % bliebe dann nur ein reales Plus von 0,5 %. Bei den größeren Baubetrieben mit 20 und mehr Beschäftigten läge das preisbereinigte Plus hingegen bei 1,5 %.
Auftragslage nach wie vor gut
Dass der Hauptverband hinsichtlich der Umsatzentwicklung der größeren Betriebe optimistischer ist, ist auch auf die nach wie vor gute Auftragslage zurückzuführen. Die Baubetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten meldeten für November im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Orderplus von nominal 10,7 %. Damit ist der Novemberwert mit 5,6 Mrd. Euro der höchste nominale Wert seit 1995.
Für den gesamten Zeitraum von Januar bis November ergibt sich ein Anstieg von nominal 5,1 % – eine gute Grundlage für das laufende Jahr. Es wundert somit nicht, dass die Reichweite der Auftragsbestände laut ifo Institut Ende des vergangenen Jahres bei 3,4 Monaten lag, ein für den Monat Dezember historisch hoher Wert (Durchschnitt seit 1991: 2,3 Monate).
Die gute Entwicklung spiegelte sich – trotz des mittlerweile erreichten hohen Niveaus – auch in dem vom Statistischen Bundesamt berechneten (preis-, saison- und arbeitstäglich) bereinigten Auftragseingang wider. Er lag im November um 9,0 % über dem Vormonat.
Unternehmen planen mehr Beschäftigte einzustellen
Um die Aufträge auch in Zukunft zeitnah abarbeiten zu können, planen die Unternehmen, mehr Beschäftigte einzustellen. Immerhin gab im Rahmen der aktuellen ifo-Umfrage nahezu jeder zehnte Baubetrieb an, seinen Personalbestand in den kommenden Monaten aufzustocken. 78 % der Befragten wollten ihren Bestand halten und nur 13 % planten eine Einschränkung, so wenige wie noch nie im Wintermonat Dezember.
Entsprechend positiv ist die Beschäftigtenprognose des Hauptverbandes. 2018 soll die Zahl der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe bei 820.000 liegen, 2 % bzw. 15.000 mehr als im vergangenen Jahr und 110.000 mehr als zum Ende der großen Baukrise im Jahre 2006.
Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistischen Bundesamtes und des ifo Instituts.
*) Baubetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten
Quelle: Pressemeldung Bauindustrie
Bildquellen
- Bauhauptgewerbe 11.2017: © Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB)