In einem Punkt gleicht Bernhard Dingwerth vielen seiner Altersgenossen: Lange bevor Micky Maus auch in Deutschland populär wurde, haben ihn Lurchi und seine Freunde in seiner Kindheit begleitet. Was er jedoch aus dieser Kindheitserinnerung ein paar Jahrzehnte später machte, ist etwas ganz besonders. Bernhard Dingwerth hat den vielleicht größten Lurchi der Welt gebaut: Lurchi als Flugdrache! Denn Bernhard Dingwerth ist Drachenbauer. Und zwar nicht irgendeiner – er wurde wiederholt Deutscher Meister und hat erfolgreich an internationalen Wettbewerben teilgenommen!
Auf seiner Internetseite erzählt der Drachenkünstler, wie er seinen Drachen Lurchi baute:
Vorlage war eine 8 cm kleine Plastikfigur. Das ambitionierte Ziel war, einen 20 Meter-Lurchi zu schaffen! Dazu baute er zunächst ein maßstabgetreues Papiermodell, welches er anschließend auf Millimeterpapier übertrug. Diese Vorlage konnte nun nach Belieben vergrößert werden. Was sich in dieser Beschreibung so einfach anhört, erforderte jedoch ein halbes Jahr Bauzeit. In dieser Zeit hat Drachenbernhard, wie er sich selbst nennt, sage und schreibe 300 qm Spinnaker (Segeltuch in der Größe von fast zwei Volleyball-Feldern) gut 1.000 Meter Leinenverstärkungen und Innenschnüre sowie 10.000 Meter Nähgarn verarbeitet.
Lurchi als Flugdrache: Ganz schön aufgeblasen 🙂
Danach wurde Lurchi in einer Turnhalle Leben eingehaucht … mit anderen Worten, er wurde zum ersten mal aufgeblasen und schließlich von innen mit Leinen verspannt. Pünktlich zur Deutschen Drachenmeisterschaft in Cuxhaven 2001 wurde das Großprojekt Lurchi schließlich fertig.
Wie würde er jedoch gegen die starke Konkurrenz abschneiden? Lurchi flog super! So super, dass er bei der Meisterschaft souverän siegte. Dieser Riesenerfolg brachte dem Drachen-Enthusiasten schließlich Einladungen zu internationalen Drachenfesten. Unter anderem nach Frankreich, England, Indien, Österreich und Dänemark. Auf diesen Reise begleitet ihn natürlich auch Lurchi.
Lurchi und die Engländerinnen
Dabei stellte Bernhard Dingwerth zu seiner (und unserer) Überraschung fest, dass Lurchi nicht überall so bekannt ist, wie in seiner Heimat: “Das für mich selbstverständliche Symbol der Kinderlauflernschuhe wurde jüngst von englischen Drachenfliegerdamen als besonders potentes (!) Tierungetüm wahrgenommen!” Dingwerths Kommentar: “Naja, Hauptsache Träume gehen in Erfüllung!” So ist es. In Abwandlung des berühmten Salamander-Reims, wollen wir hinzufügen: “Lange schallt’s im Walde noch, Salamander fliege hoch!”
Drachenbauen: Mehr als ein Hobby!
Drachen bauen und steigen lassen, ist für Bernhard Dingwerth mehr als ein Hobby, es ist ein Teil seines Lebens, wie er auf seiner Internetseite betont. Was ist für ihn das Besondere an diesem (nicht ganz gewöhnlichen) Hobby? “Die Kreativität bei der Gestaltung, die handwerkliche Umsetzung, die Auseinandersetzung mit Natur und Wetter, das gesellige Miteinander der Drachenflieger, das Erlebnis des Drachensteigenlassens, – kurz, die Vielfalt dieses Hobbys macht für mich seine Faszination aus. Gerade auch die Kombination aus Reisen zu internationalen Drachenfesten und Drachensteigenlassen ist eine Lebensbereicherung, die ich nicht mehr missen möchte.”
Bernhard Dingwerth …
… der 1955 in Warendorf/Westfalen geboren wurde, lebt und arbeitet seit 1974 in Kassel. Seit 1992 ist er Gründungsmitglied der Himmelsstürmer Kassel e.V. sowie Mitglied in weiteren Drachenclubs: Drachenclub Deutschland e.V. und Drachenclub Waldhessen.
Projekt Revitalisierung Salamander-Areal
Das Salamander-Areal ist die ehemalige Zentrale und Produktionsstätte der Schuhmarke Salamander. Im Auftrag der IMMOVATION-Unternehmensgruppe hat die GLOBAL CONZEPT von 2010 bis 2018 das Industriedenkmal mit einer Gesamtgrundstücksfläche von ca. 41.000 m² und ca. 90.000 m² Bruttogeschossfläche projektiert und alle Baumaßnahmen realisiert. Mit der Revitalisierung des ehemals ausschließlich gewerblich geprägten Salamander-Areals ist ein lebendiger kleiner Stadtteil mit einer Mischung aus Wohnen und Einkaufen, Dienstleistungen und Gewerbe entstanden.Bis auf wenige Restflächen sind alle Gewerbeflächen an Firmen, Dienstleister und Einzelhändler vermietet. Viele ehemalige Produktionshallen des Industriedenkmals sind dem Bedarf der Mieter entsprechend angepasst worden. Auf über 30.000 Quadratmetern ist das neue Grundbuchzentralarchiv des Landes Baden-Württemberg entstanden. Darüber hinaus sind 70 Loft-Mietwohnungen, eine Kindertagesstätte und acht Stadtvillen mit 64 Eigentumswohnungen errichtet worden. In der abschließenden Revitalisierungsphase wurden weitere 121 Wohnungen, fünf neue Gewerbeeinheiten und ein REWE-Lebensmittelmarkt gebaut.
Quelle: http://www.drachenbernhard.de
Bildquellen
- Lurchi Ballon: Texte und Bilder mit freundlicher Genehmigung von Bernhard Dingwerth