Anlässlich des diesjährigen Tags der Immobilienwirtschaft am 12.06.2018 hat der Zentrale Immobilien Ausschuss ZIA eine repräsentative Umfrage in Auftrag gegeben. Dieser zufolge sei die Zufriedenheit der Befragten mit ihrer derzeitigen Wohnsituation zwar hoch, aber es zeigten sich insbesondere in den einzelnen Altersklassen und der Bevölkerungsdichte Unterschiede.
Rund 80 Prozent der Befragten sind mit ihrer Wohnsituation sehr zufrieden bzw. eher zufrieden. Bezugnehmend auf das Alter kann man allerdings deutliche Unterschiede feststellen. „Während 63,2 Prozent der Altersgruppe 65+ sehr zufrieden sind, sieht die Situation bei Jüngeren (18-29: 31,1 Prozent; 30-39: 31,4 Prozent jeweils sehr zufrieden) anders aus“, heißt es dort in der Pressemeldung des ZIA.
Bewohner in Gegenden mit niedriger Bevölkerungsdichte zufriedener
In Gebieten mit sehr niedriger Bevölkerungsdichte (weniger als 150 Einwohner pro km²) sind ganze 54,8 Prozent der Umfrageteilnehmer mit ihrer aktuellen Wohnsituation sogar sehr zufrieden. In Gebieten mit sehr hoher Bevölkerungsdichte (mehr als 5.000 Einwohner pro km²) seien dies laut ZIA jedoch nur 38,4 Prozent. „Die Gründe dafür sind vielfältig. Lange Wege zwischen Wohnung, Freizeit und Arbeitsplatz, ein überlasteter Verkehr und eine angespannte Wohnungssituation verschlechtern die Lage der Ballungsräume zunehmend“, sagt Dr. Eva Lohse vom neuen Kommunalrat des ZIA.
„Stadtentwicklung muss ausgewogen funktionieren“
„Das Ziel moderner Stadtentwicklung muss die Stadt der kurzen Wege sein“, äußert Dr. Andreas Mattner vom ZIA. Man bräuchte dort mehr Urbanität, hervorgerufen durch eine soziale Durchmischung und die intelligente Kombination aller Nutzungsarten der Immobilienwirtschaft. Mattner weiter: „Unsere Städte müssen Platz zum Wohnen, Arbeiten, Versorgen und Erholen bieten – und das idealerweise in fußläufiger Umgebung. Dafür braucht die Immobilienwirtschaft jedoch flexiblere Rahmenbedingungen.“ Stadtentwicklung müsse „ausgewogen funktionieren“, die bloße Konzentration auf den Bereich der Wohnungen brächte nicht den gewünschten Effekt, wenn sich die Situation in den Segmenten Arbeiten und Versorgen zeitgleich verschlimmern würde. „Städte müssen dementsprechend ganzheitlich wachsen“, so Mattner.
ZIA: Senkung der Grunderwerbsteuer sinnvoller als geplantes Baukindergeld
Skepsis herrsche laut ZIA bei dem geplanten Baukindergeld der Bundesregierung. Geplant ist, Familien mit einem zu versteuernden Einkommen bis zu 90.000 Euro bei einem Kind (105.000 Euro bei zwei Kindern) mit jährlich 1.200 Euro pro Kind für zehn Jahre zu unterstützen. Lediglich 34,2 Prozent der Befragten glauben, dass der Erwerb von Wohneigentum dadurch attraktiver wird. Auch Dr. Andreas Mattner sieht diese vorgesehene Maßnahme skeptisch. „Sinnvoller wäre es“, so Mattner, „Käufer bei den Nebenkosten zu unterstützen und die Grunderwerbsteuer dauerhaft zu senken. Das würde auch dem Mietwohnungsbau helfen“.
Quelle: www.presseportal.de
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