In dieser kleinen Serie haben wir Ihnen einige alte, traditionelle Bräuche rund um den Hausbau vorgestellt. Manche dieser Bräuche haben ihren Ursprung bereits im Mittelalter oder gar früher. Dazu zählen auch noch heute die Grundsteinlegung, der Spatenstich, das Richtfest und Brot & Salz. Im fünften und letzten Teil geht es um das Aufstellen eines Baumes.
Der Brauch, zum Bau eines Hauses einen Baum zu pflanzen ist – vergleichen mit den anderen Traditionen, die wir hier vorgestellt haben – noch recht “jung”; er geht auf das 19. Jahrhundert zurück. Man nennt einen solchen Baum auch “Schutzbaum”, denn er soll das Haus und seine Bewohner vor Unbill bewahren und Schutz bieten.
Symbol der Dauerhaftigkeit
Der Baum hat auf den Menschen seit jeher eine faszinierende Wirkung. Seit Jahrtausenden sind sie von seiner Standfestigkeit und Größe beeindruckt. Kein Wunder also, dass der Baum ein so starkes und positives Symbol wurde: Er steht für Wachstum, Dauerhaftigkeit und den unerschütterlichen Glauben an die Zukunft. Das meint auch das berühmte Zitat von Martin Luther: “Wenn ich wüsste, dass morgen der jüngste Tag wäre, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen”.
Sich verwurzeln
Ein Haus zu bauen und einen Baum zu pflanzen, das heißt auch, sich an einem Ort zu verwurzeln. In unserer schnelllebigen Zeit, wo vieles was uns wichtig ist oder sein sollte, kaum Bestand hat, schafft man damit ein bedeutendes Gegengewicht. Daher werden auch noch heute Bäume oft an für uns wichtigen “Wegmarken” gepflanzt, neben dem Hausbau zum Beispiel auch bei der Hochzeit. Traditionell werden dazu Linden, Ahornbäume, Apfelbäume oder Zierkirschen gepflanzt.
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