- Handwerkermangel und strenge Bauvorschriften werden als Bauhindernisse betrachtet
- Interhyp: Bauherren sollten mögliche Bauverzögerungen bei Kreditauswahl einkalkulieren
Interhyp-Umfrage: Mehr als zwei Drittel der Deutschen (71 Prozent) finden, dass zu wenig Wohnraum entsteht. Als größte Hindernisse sehen sie neben zu hohen Baukosten, einem Mangel an Bauland und zu strengen Bauvorschriften fehlende staatliche Anreize und einen Fachkräftemangel im Handwerk. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage unter 1.000 Teilnehmern hervor, die Statista im Auftrag von Interhyp durchgeführt hat. “In der Wohnraumdebatte bleibt der Staat gefragt. Ob kommunal oder privat. Je mehr Wohnraum entsteht, desto weniger Mietpreisregulierung ist nötig”, sagt Jörg Utecht (Interhyp AG). Er ergänzt: “Im aktuellen Zinstief liegt der Hebel nicht nur bei Förderdarlehen oder Zuschüssen. Das Ziel sollte vielmehr lauten, Bürokratie und Nebenkosten zu senken, um dauerhaft die Wohneigentumsquote zu erhöhen.”
Interhyp-Umfrage: Bautätigkeit durch zu hohe Baukosten beeinträchtigt
Laut Studie sind vor allem Mieter und Städter der Auffassung, dass mehr gebaut werden sollte. 68 Prozent sehen die Bautätigkeit durch zu hohe Baukosten beeinträchtigt. Etwa jeder zweite Befragte (51 Prozent) sieht einen Mangel an Bauland in vielen Städten und Gemeinden als Hemmnis. 44 Prozent machen zu strenge Bauvorschriften dafür verantwortlich, dass nicht mehr Wohnraum entsteht. 41 Prozent finden, es gebe zu wenig staatliche Anreize und Fördermittel wie zum Beispiel das Baukindergeld. Viele Familien interessieren sich natürlich für solche Fördermitteln. Denn wenn damit Sondertilgungen geleistet oder Modernisierungen bezahlt werden können, erleichtert das schließlich die Finanzierung.
Mehr als ein Drittel sieht Handwerkermangel
Die Untersuchung verdeutlicht zugleich die Auswirkungen des Fachkräftemangels auf die Bau- und Wohnungswirtschaft. Ob Tischler, Elektriker oder Installateur: Je 36 Prozent der Studienteilnehmer finden, dass es zu wenige Handwerker gibt und dass es bei Bauvorhaben zu Verzögerungen kommt. Viele haben selbst diese Erfahrungen gemacht. Die Hälfte der Befragten (50 Prozent) benötigten im Vorjahr keinen Handwerker. Die andere Hälfte benötigte einen Handwerker. Davon gaben 31 Prozent an, keinen verfügbaren Handwerker gefunden zu haben. Mehr als jedem Vierten (27 Prozent) war die verfügbare Fachkraft zu teuer, knapp die Hälfte (48 Prozent) fand Handwerker zu marktgerechten Preisen. Mirjam Mohr rät: “Immobilienkäufer und Bauherren sollten den Fachkräftemangel bereits in der Immobilienfinanzierung berücksichtigen.” Ein Tipp lautet, bei der Kreditauswahl auf eine möglichst lange bereitstellungszinsfreie Zeit beziehungsweise auf niedrige Bereitstellungszinsen zu achten. So laufen keine unnötig hohen Zinskosten auf, wenn es zu Bauverzögerungen kommt.
Über die Umfrage: Im Auftrag von Interhyp hat Statista 1.000 Menschen in Deutschland zum Bauen und Wohnen online befragt. Die Umfrage ist national repräsentativ nach Alter und Geschlecht.
Quellenangabe: “obs/Interhyp AG”
Bildquellen
- Hindernisse beim Bau: Interhyp/Statista Umfrage
- Wird Genug Wohnraum Gebaut: Interhyp/Statista Umfrage