BAUINDUSTRIE zu den Konjunkturindikatoren im September 2021:
“Die Bauunternehmen wurden auch im September durch den anhaltenden Materialmangel in ihrer Produktion gebremst. Die Betriebe* meldeten einen realen Umsatzrückgang im Bauhauptgewerbe von 4,5 %. Für den gesamten Zeitraum von Januar bis September ist dies ein reales Minus von 5,4 %. Unsere – im vergangenen Monat geäußerte – Befürchtung ist damit leider eingetroffen. Für das vierte Quartal scheint sich aber eine leichte Entspannung bei der Versorgung mit Baumaterialien abzuzeichnen. Zumindest deutet die Preisentwicklung einzelner Produkte darauf hin. So gingen die Erzeugerpreise für Bauholz und Betonstahl im Oktober binnen Monatsfrist um 10 % bzw. um 5 % zurück.” Mit diesen Worten kommentierte Tim-Oliver Müller (BAUINDUSTRIE), die in der neuesten Ausgabe des Aktuellen Zahlenbildes veröffentlichten Konjunkturindikatoren für die Bauwirtschaft.
Müller: “Die durch die Lieferengpässe verursachten Verzögerungen in der Bauausführung machen sich mittlerweile auch in der Reichweite der Auftragsbestände bemerkbar. Diese haben mit 4,6 Monaten einen noch nie dagewesenen Oktober-Höchststand erreicht.” Im Oktober 2020 hätte die Reichweite nur bei 4,1 Monaten gelegen. Viele Aufträge wären bis dahin abgearbeitet gewesen. “Nicht so in diesem Jahr. Die Reichweite der Bestände könnte sich noch erhöhen, schließlich kamen noch weitere Aufträge hinzu.” Die Bauunternehmen* hätten im September (im Vergleich zum Vorjahresmonat) ein preisbereinigtes Orderplus von 8,6 % gemeldet. Auch sei der Auftragseingang* laut Berechnungen des Statistischen Bundesamtes im Vormonatsvergleich** um 6,2 % gestiegen. Für Januar bis September ergebe sich mittlerweile ein reales Plus von 2,4%.
Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistischen Bundesamtes sowie des ifo Instituts.
*) Baubetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten **) preis-, saison- und kalenderbereinigt
Quelle: PM 49/21 BAUINDUSTRIE
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- Baukonjunktur_2021-09: © Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e. V.