Benedikt Hoffmann startete in diesem Jahr beim Davos X-Trails Silver über 23 km. Gegen starke Konkurrenz gelang ihm ein ungefährdeter Sieg.
Davos in der Schweiz ist die höchstgelegenste Stadt Europas. Sie ist für weltbekannt – unter anderem für ihr Heilklima, “den Zauberberg” Thomas Manns, das World Economic Forum, den Wintersport, aber auch den traditionsreichen “Swissalpine Davos”. Der älteste Marathon Graubündens hat in diesem Jahr – nach 35 Jahren! – ein Facelifting und einen neuen Namen erhalten: Am 30. Juli 2022 fanden die Davos X-Trails statt! Vier verschiedene Wettbewerbe wurde zur Premiere angeboten: Bronze – 10 km, Silver – 23 km, Gold – 43 km und Diamond – 68 km.
Vor fast genau einem Jahr gewann Benedikt Hoffmann in Davos die Langdistanz mit 67,6 Kilometern und 2.600 Höhenmetern. Nach 5:46:22 Stunden kam er ins Ziel und unterbot damals den Streckenrekord von 2020 um 26 Minuten! Ursprünglich hatte ‘Bene’ in diesem Jahr für den Gold-Wettbewerb über 43 km gemeldet. Beim Trailrun “mozart100” über 105 km in Salzburg zog er sich jedoch vor 6 Wochen eine Verletzung zu. Daher wechselte er in Davos auf die Silber-Distanz über 24 km, “um den noch nicht ganz verheilten Bänderriss nicht zu überlasten”, wie er selbst erläuterte.
Starke Konkurrenz und eine Strecke, die alles abverlangt
Wie die Abschlusstabelle zeigt, traf Benedikt Hoffmann dabei jedoch auf stärkste Konkurrenz. “Sehr gefreut habe ich mich, dass die Schweizer Langlaufelite – u.a. mit Jason Rüesch (Platz 3) und dem Olympiasieger Dario Cologna (Platz 6) – am Start gewesen ist”, wie Benedikt Hoffmann, der auch zum IMMOVATION-Laufteam #therunningpack zählt, betonte.
“Der Silver Run über 23,6 Kilometer ist die Perle des Davos X-Trails. Die abwechslungsreiche Strecke besticht durch ihre landschaftliche Schönheit und verlangt trotzdem alles ab”, schreibt das Magazin runnersworld.
“Gestartet wird im Zentrum von Klosters auf dem Bahnhofplatz. Nach dem Passieren der Bahnhofstraße geht es der Landquart entlang Richtung Aeuja und dort beginnt der leichte Aufstieg ins alte Walserdörfchen Monbiel. Die Strecke führt talauswärts über den beliebten Zwergenweg nach Selfranga. Hier beginnt der steile Aufstieg über den wildromantischen Schluchtweg auf den Wolfgangpass, der höchste Punkt der Strecke mit 1.631 m. Mit großartigem Bergpanorama geht es dem schönen Davoser See entlang Richtung Ziel beim Davoser Sportzentrum.” (davos-xtrails.ch)
Benedikt Hoffmann: Gold beim Silver Run
Platz | Läufer K23-M – Silver K23 Men | Jahr | Land | Zeit |
1. | Benedikt Hoffmann | 1985 | D | 1:32.57,7 |
2. | Simon Schäppi | 1991 | CH | 1:34.08,7 |
3. | Jason Rüesch | 1994 | CH | 1:35.19,7 |
4. | Arnold Aemisegger | 1976 | FL | 1:36.55,0 |
5. | Fabian Fahner | 2001 | CH | 1:39.07,9 |
6. | Dario Cologna | 1986 | CH | 1:39.17,8 |
7. | Avelino Näpflin | 2000 | CH | 1:40.06,1 |
8. | Noor Mohammad Alizada | 1997 | CH | 1:43.38,1 |
9. | Flavio Sterchi | 1986 | CH | 1:43.43,0 |
10. | Gilles Aeschlimann | 1979 | CH | 1:46.06,1 |
Am Ende konnte der Berglaufweltmeister das Rennen klar für sich entscheiden: “Bei den Xtrail in Davos – eines der Schweizer top Events im Trailrunning – bin ich über die 23 Kilometer Distanz gestartet und habe ungefährdet gewonnen. Es waren 631 positive und 279 negative Höhenmeter zu bewältigen. Die Strecke führte von Klosters nach Davos. Nach 4 Kilometer habe ich mich mit Simon Schäppi und Jason Rüesch abgesetzt. Ab Kilometer 8 begann eine lange Steigung. Ich lief relativ schnell eine halbe Minute heraus und konnte diesen auf über eine Minute ausbauen. Der Sieg war dann ungefährdet. Es war die drittschnellste Zeit auf dieser Strecke – eine Minute hinter dem Streckenrekord. Simon Schäppi erlief sich Platz 2, gefolgt von Jason Rüesch.
Die richtige Entscheidung ‘nur’ auf der kürzeren Strecke an den Startzu gehen
Rückblickend war es die richtige Entscheidung ‘nur’ auf der kürzeren Strecke an den Start zu gehen. Mein Training war aufgrund der Verletzung in den letzten Wochen natürlich durch viel Alternativtraining geprägt. Die üblichen Laufumfänge waren nicht möglich. Daher war es für mich, umso erfreulicher, dass meine Form noch auf einem guten Niveau ist. Aktuell befinde ich mich für zwei Wochen im Trainingslager in St. Moritz/Engadin, um mich für den OCC (55 km, 3.500 Höhenmeter) am 24. August vorzubereiten.” Der OCC ist ein Teil des Internationalen Ultra Trail Mont Blanc, seinen Namen hat das Rennen, weil es von Orsières über Champex-Lac nach Chamonix führt.
“Es freut mich, dass Bene nach seiner Verletzung zu alter Stärke zurückgefunden hat”, kommentierte der sportliche Leiter Berglauf/Trailrunning Kurt König den Erfolg des Kader-Athleten.
The Running Pack: Die nächsten Ziele
Das Trainingslager in St. Moritz wird Bene gemeinsam mit Nils Bergmann, seinem “Teammate” von #therunningpack verbringen. St. Moritz ist die offizielle «High Altitude Training Base» von Swiss Olympic. Mit 1.856 m ü. M. liegt der Ort ideal für ein Höhentraining. Nils wird direkt von dort zur 10. Auflage des “Pitz Alpine Glacier Trail” in Tirol reisen, wo er am 06. August 2022 – also dem kommenden Wochenende – die 28 km laufen wird. Auch Philipp Stuckhardt startet dort, er läuft die 16 km.
Für Nils geht es danach gleich weiter: am 13.08.2022 startet er beim “Sierre-Zinal”, einem Berglaufrennen, das jedes Jahr im August im Schweizer Kanton Wallis stattfindet.
Es steht uns also ein ereignisreicher August bevor!
Bildquellen
- Benedikt Hoffmann siegt in Davos: Hintergrundbild: © Image licensed by Ingram Image/adpic