Konjunkturindikatoren zeigen: Branche weiter auf Wachstumskurs – Umsätze und Auftragseingänge erreichen neue Rekorde.
„Die Bauindustrie befindet sich weiter auf ihrem Wachstumskurs – und erweist sich als Stütze der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Dies ist kein Wunder, schließlich haben die Umsätze am Bau im ersten Quartal neue Rekordwerte erreicht. Das gestern vom Statistischen Bundesamt veröffentlichte reale Bruttoinlandsprodukt legte im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 0,6 % zu, ohne die Bauinvestitionen waren es nur 0,3 %.“ Mit diesen Worten kommentierte Dieter Babiel (Deutsche Bauindustrie), die in der neuesten Ausgabe des Aktuellen Zahlenbildes veröffentlichten Konjunkturindikatoren für die Bauwirtschaft.
Demnach hätten die Betriebe des Bauhauptgewerbes mit 20 und mehr Beschäftigten für das erste Quartal im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum ein Umsatzplus von nominal 17,8 % gemeldet (real: + 11,1 %). Der Umsatz erreichte damit einen neuen Rekord: Der Wert sei mit 16 Mrd. Euro der höchste im ersten Quartal seit 1995 gewesen. Dazu hätte insbesondere der März – auch aufgrund der milden Witterung – mit einem Plus von 24,9 % (real: + 17,8 %) beigetragen.
Sämtliche Bausparten profitieren von der hohen Nachfrage nach Bauleistungen
„Wir sind auch für die kommenden Monate optimistisch“, ergänzte Babiel. „Die Reichweite der Auftragsbestände lag im April bei 4,3 Monaten und damit auf einem historisch hohen Wert. Dies wundert uns nicht – immerhin stieg der Auftragseingang* im ersten Quartal um nominal 14,3 % und erreichte mit 20,7 Mrd. Euro auch hier einen neuen Rekord. Im März verbuchten die Unternehmen sogar ein Orderplus von 16,8 %.“ Preisbereinigt bleibe damit ein Wachstum des Auftragseingangs in den ersten drei Monaten von 7,9 % (März: + 10,2 %).
Im Vergleich zum Vormonat würde das Statistische Bundesamt für den März allerdings ein Minus ausweisen: Der preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigte Auftragseingang sei binnen Monatsfrist um 1,9 % zurückgegangen. Auch wenn dies der dritte Rückgang in Folge sei, sei eine Trendwende für die Konjunkturindikatoren nicht in Sicht. Babiel: „Im Gegenteil: Im Gegensatz zu früheren Zeiten profitieren seit geraumer Zeit sämtliche Bausparten von der hohen Nachfrage nach Bauleistungen. Selbst der Wirtschaftsbau hat im ersten Quartal noch zweistellig zugelegt – und das trotz der schwächelnden Gesamtwirtschaft. Der vom Statistischen Bundesamt berechnete Rückgang zum Vormonat ist allein darauf zurückzuführen, dass wir mittlerweile ein ausgesprochen hohes Niveau erreicht haben.“
Anhaltend steigende Rohstoffpreise
Babiel: „Die einzigen Sorgen bereiten uns zurzeit die anhaltend steigenden Rohstoffpreise, wie z. B. bei Bitumen, welches für den Straßenbau benötigt wird. Der Preis ist im April binnen Monatsfrist um 7 % gestiegen. Mittlerweile liegt der Preis um 23 % über dem Vorjahresniveau.“ Es sei somit kein Wunder, dass die Bauunternehmer steigende Energie- und Rohstoffpreise zunehmend als ein Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung ihres Unternehmens ansähen. Immerhin hätten dies im Rahmen der aktuellen Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages 45 % der befragten Baubetriebe angegeben, nach 36 % im vergangenen Jahr.
Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistisches Bundesamt und des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie e.V.
*) Baubetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten; Quelle: www.bauindustrie.de; die weiteren Kommentare finden Sie in unserem Blog HIER
Bildquellen
- Baukonjunktur 1.Q 2019: © Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB)